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Sie
selbst nennen sich "Overlander", auf dem Landweg nach
Indien und weiter. Türkei, Iran, Pakistan, Indien. Manche wählen
auch die Route über Afghanistan. "Zu gefährlich"
für die meisten. Hier ist die Oase der Sehnsucht, nach Wochen
voller Beschwerlichkeit, aber auch voller Wunder. Wie im wahren
Leben, herrschen auch hier immense Klassenunterschiede, wie die
Bilder deutlich machen. Alle Alters- und Sozial Gruppen sind
vertreten, vom Rasta bis zum Biedermann.
Eine kleine
Gebühr müssen sie entrichten, an das Sicherheitspersonal,
das die Hotelruine im Hintergrund bewacht. Ein ungeklärter
Rechtsstreit seit 25 Jahren. Dem Beton ist das egal, an ihm nagt nur
die Zeit. Die Weltreisenden mit eigenem Schneckenhaus, sind ein
autonomes System in der hiesigen Touristenlandschaft. Immer
geschäftig bei der Pflege oder Reparatur des eigenen, oder eines
nachbarlichen Fahrzeugs. Gern mit Kindern oder Hunden. Sie machen
gemeinsame Lagerfeuer und kommen in Gruppen in die Restaurationen des
gemeinen Flug Tourismus. Die Einrichtung der Wohn Mobile,
reicht vom Schlafzelt auf dem Dach über die umfunktionierte
Wohnungseinrichtung bis zur Hightech Tech Zelle mit Satelliten
unterstützter Internet Anbindung. Die täglichen
Grundbedürfnisse liefern die Fischer gegen ein paar Rupien und
selbst ein Mini "General Store" hat sich unter einem Dach
aus Palmenblättern etabliert. Trinkwasser, Kokosnüsse,
Toilettenpapier, Cola "gekühlt", obwohl jeder der
Camper über ein Eigenes hygienisches Kühlaggregat
verfügt. Viele der Älteren haben in jungen Jahren
Lastwagen nach Asien gefahren. Erinnerung an Jugend und Abenteuer
beherrschen die Gespräche der Männer und heimatlich Koch
Spezialitäten, die der Frauen. "An Meinen (Benz), hab
ich in den letzten 20 Jahren keine fremden Hände ran gelassen",
versichert der 60zig jährige Kfz Meister aus der Oberpfalz, der
seine Werkstatt vor langem dem Sohn übergeben hat. Seine Frau
ist eine schrille Blondine, deren englische Bestellungen in
oberpfaelzischer Mundart selbst hart gesottene nepalesische Kellnern
zu unverständlichem Achselzucken verleitet. Aber sie überleben
schon seit 5 Jahren in Indien, irgendwie muss es wohl doch
klappen. Das ganze Land haben sie gesehen. Vor allem die Orte, an
denen man gefahrlos übernachten und billig einkaufen kann. Ob
sie noch andere Sehenswürdigkeiten kennen gelernt haben,
entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls wurden sie nicht
erwähnt. Es gibt auch Andere, wie die zwei Studenten aus
Harburg, die sich Mitte November einen VW-Bus T3 Allrad(!!) gekauft
haben und sich dann, nach einigem Basteln, auf den Weg zu
machen. Blass und Blauäugig, im wahrsten Sinne des Wortes,
sind sie nach 7 Wochen und 11 000 km hier eingetroffen um gleich
unangenehm aufzufallen, als sie ihren Allrad Antrieb auf dem
Strand testen wollten. Jugendlicher Übermut der ansonsten mit
naiver Nettigkeit ausgestatteten. Welche Götter wohl ihre
schützende Hand über sie gehalten haben? Übrigens,
nächste Woche fahren sie wieder gen Heimat.
Aber das ist
nicht typisch. Viele wollen weiter, ob over land via Burma oder
China, weiter gen Osten, oder als Deckfracht nach Bangkok. Manche bis
Australien und weiter.
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