25.01.2008 - 17:00  -  Overlanders...

Sie selbst nennen sich "Overlander", auf dem Landweg nach Indien und weiter. Türkei, Iran, Pakistan, Indien. Manche wählen auch die Route über Afghanistan. "Zu gefährlich" für die meisten. Hier ist die Oase der Sehnsucht, nach Wochen voller Beschwerlichkeit, aber auch voller Wunder.
Wie im wahren Leben, herrschen auch hier immense Klassenunterschiede, wie die Bilder deutlich machen. Alle Alters-  und Sozial Gruppen sind vertreten, vom Rasta bis zum  Biedermann.

Eine kleine Gebühr müssen sie entrichten, an das Sicherheitspersonal, das die Hotelruine im Hintergrund bewacht. Ein ungeklärter Rechtsstreit seit 25 Jahren. Dem Beton ist das egal, an ihm nagt nur die Zeit.
Die Weltreisenden mit eigenem Schneckenhaus, sind ein autonomes System in der hiesigen Touristenlandschaft. Immer geschäftig bei der Pflege oder Reparatur des eigenen, oder eines nachbarlichen Fahrzeugs. Gern mit
Kindern oder Hunden. Sie machen gemeinsame Lagerfeuer und kommen in Gruppen in die Restaurationen des gemeinen Flug Tourismus. Die Einrichtung  der Wohn Mobile, reicht vom Schlafzelt auf dem Dach über die umfunktionierte Wohnungseinrichtung bis zur Hightech Tech Zelle mit Satelliten unterstützter Internet Anbindung.
Die täglichen Grundbedürfnisse liefern die Fischer gegen ein paar Rupien und selbst ein Mini "General Store" hat sich unter einem Dach aus Palmenblättern etabliert. Trinkwasser, Kokosnüsse, Toilettenpapier, Cola "gekühlt", obwohl jeder der Camper über ein Eigenes hygienisches
Kühlaggregat verfügt.
Viele der Älteren haben in jungen Jahren Lastwagen nach Asien gefahren.
Erinnerung an Jugend und Abenteuer beherrschen die Gespräche der Männer und heimatlich Koch Spezialitäten, die der Frauen.
"An Meinen (Benz), hab ich in den letzten 20 Jahren keine fremden Hände ran gelassen", versichert der 60zig jährige Kfz Meister aus der Oberpfalz, der seine Werkstatt vor langem dem Sohn übergeben hat.
Seine Frau ist eine schrille Blondine, deren englische Bestellungen in oberpfaelzischer Mundart selbst hart gesottene nepalesische Kellnern zu unverständlichem Achselzucken verleitet. Aber sie überleben schon seit 5
Jahren in Indien, irgendwie muss es wohl doch klappen. Das ganze Land haben sie gesehen. Vor allem die Orte, an denen man gefahrlos übernachten und billig einkaufen
kann. Ob sie noch andere Sehenswürdigkeiten kennen gelernt haben, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls wurden sie nicht erwähnt.
Es gibt auch Andere, wie die zwei Studenten aus Harburg, die sich Mitte November einen VW-Bus T3 Allrad(!!) gekauft haben und sich dann, nach einigem Basteln, auf den Weg zu machen.
Blass und Blauäugig, im wahrsten Sinne des Wortes, sind sie nach 7 Wochen und 11 000 km hier eingetroffen um gleich unangenehm aufzufallen, als sie ihren Allrad
Antrieb auf dem Strand testen wollten. Jugendlicher Übermut der ansonsten mit  naiver Nettigkeit ausgestatteten. Welche Götter wohl ihre schützende Hand über sie gehalten haben?
Übrigens, nächste Woche fahren sie wieder gen Heimat.

Aber das ist nicht typisch. Viele wollen weiter, ob over land via Burma oder China, weiter gen Osten, oder als Deckfracht nach Bangkok. Manche bis Australien und weiter.