01.04.2008 - Die "Leselounge" ist umgezogen...
Ihr Lieben,
die "Kleine WeinWirtschaft" existiert nicht mehr, leider.
 
Die Leselounge ist umgezogen,
ins Café Steiner, Motzstr.30
Jean Portante liest dort am
Sonntag, 06.April, 18.00 Uhr aus seinem Roman "Erinnerungen eines Wals",
Gollenstein Verlag 2007.
Musikalische Begleitung:
Roberto Carasone, spanische Gitarre.


Café Steiner
Motzstr.30 (zwischen Eisenacher- und Martin-Lutherstr.)
10777 Berlin Schöneberg
U1/2/15 Nollendorfplatz
Fon 030-236 30 900
 
Eintritt € 3,50

"Er heißt Mrs. Haroy, dieser Wal, der in Luxemburg herumgereist ist. Da liegt er auf dem riesigen Waggon mit weit aufgerissenem Maul, hingestreckt wie ein Schwein, das geschlachtet werden soll, den ungläubigen Blicken der in Kapuzenmänteln eingemummten Schüler ausgesetzt. Plötzlich also finden alle Fragen, die ich seit Jahren unablässig stelle, eine Antwort und ich müsste mich freuen. Den Wal meiner Träume gibt es wirklich. Eine Welt bricht zusammen."
 
Der kleine Claudio oder Claude Nardelli wird 1950 in Differdange, einem Städtchen im Luxemburger Industrierevier, als Sohn italienischstämmiger Eltern geboren. Im Alter von fünf Jahren zieht er mit den Eltern nach San Demetrio, Italien, dem Heimatdorf der Mutter, wo die Eltern mit der Eröffnung eines Lebensmittelladens einen Neuanfang wagen.
 
Die versuchte "Remigration" der Nardellis scheitert an der wirtschaflichen Realität. Auf Betreiben des Vaters, der sich in San Demetrio so fremd fühlt wie die Mutter in Luxemburg, zieht die Familie zurück nach Differdange. Für den introvertierten Jungen stellen sich die folgenden Jahre als die Herausforderung dar, in wechselnden Umgebungen und im Spannungsfeld zwischen verschiedenen nationalen und kulturellen Wirklichkeiten, eine eigene Identität zu finden.
 Erzählt wird diese Geschichte einer mehrfachen Migration als der Versuch des erwachsenen, mittlerweile Schriftsteller gewordenen Erzählers Claude, in seine Kindheit abzutauchen und sie verlässlich zu rekonstuieren.

Jean Portante, 1950 in Differdingen (Luxemburg) geboren, ist Schriftsteller, Übersetzer und Journalist. Er lebt in Paris.Seine Gedichte, Erzählungen, Theaterstücke und Romane wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt

Er wurde für seinen Gedichtband "Ouvert fermé" 1993 mit dem luxemburgischen Prix Tony Bourg und für seinen Roman "Mrs. Haroy ou la mémoire de la baleine" mit dem Prix Servais ausgezeichnet. In Frankreich erhielt er 1986 den Prix Rutebeuf, 2003 den Prix Mallarmé (der wichigste Preis für Lyrik) und den Grand Prix d'atomne der "Société des gens de lettres" für sein lyrisches Gesamtwerk.

In deutscher Sprache liegt der Gdichtband "Die Arbeit des Schattens", Editions Phi, vor.
 
Roberto Carasone, 1957 in Villa Sant'Angelo, Italien, geboren, studierte Pädagogik und Musiktherapie. Er lebt und arbeitet als Lehrer in Villa Sant'Angelo. Er spielt spanische Gitarre und Geige, komponiert Kinderlieder und vertonte mehrere lyrische Texte von Jean Portante.
CD-Auswahl:
"A speranza", Lyrik aus Neapel
"Cantico dei Cantici"
"Frammenti di donna", Kompositionen zu Texten zeitgenössiger italienischer Lyrikerinnen.

In Vorbreitung: "La Strana Lingua" (L'étrange langue) mit Texten von Jean Portante.
 
Ich freue mich auf Euer Erscheinen.

Vorankündigung:
Sonntag, 4. Mai liest Barbara Bongartz,
"Der Tote von Passy", Dittrich Verlag 2007
 

 Mit herzlichen Grüßen
 Birgit Bauer