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24.03.2008 - Psychonauten 2... |
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hallo frank
von der konferenz aus der stadt der freidenker und alchemisten herzliche grüße!
3 anstrengende tage liegen hinter mit...
viele
begegnungen gleichgesinnter. das thema ist hoch politisch geworden im
zeitalter zunehmender repression. denn nicht um betäubungsmittel
geht's, sondern enttäubungsmittel!
3000 leute waren anwesend. eine bedeutsame minderheit artikulierte sich.
http://www.psychedelik.info/index_2_de.html
for our english speaking audiance here are the informations in english:
http://www.psychedelic.info/index_2_eng.html
mal sehen, wie es weitergeht...
ahoi vom rhein & bis bald im nordtheater!
gabi
Hier ein Bericht von Mathias Broekers aus der TAZ.
LSD-Kongress in Basel
Ein Trip in der Schweiz
Ist LSD eine Droge oder ein Medikament? Auf dem Welt Psychedelik Forum
in Basel diskutierten Wissenschaftler über Nutzen und Gefahr
bewusstseinsverändernder Substanzen. VON MATHIAS BRÖCKERS
Die Gene von Schimpansen und Menschen sind nahezu identisch, ihre
Gehirne ganz ähnlich aufgebaut, und wenn man Affen psychoaktive
Substanzen zur Selbstbedienung anbietet, greifen sie bei Alkohol,
Nikotin, Opiaten oder Kokain begeistert zu. Nicht aber bei
psychedelischen Stoffen wie LSD, Psilocybin oder DMT, denn für
diese hat das Affenhirn keine ausreichenden Rezeptoren. Deshalb
können Schimpansen auch nicht tanzen, denn wie Psychedelika wirken
auch rhythmische Bewegungen auf den Serotoninhaushalt des Gehirns, der
für kognitive Prozesse zuständig ist.
Nicht nur Hippies
Zu schrägen Themen wie diesen referierten während der
Ostertage 72 Wissenschaftler und ForscherInnen im Kongresszentrum Basel
beim Welt Psychedelik Forum unter dem Motto "Bewusstseinswandel als
Herausforderung des 21. Jahrhunderts" - und wer beim Stichwort
"Psychedelik" nur bunte Bildchen und Hippieromantik assoziiert, wurde
von der Fülle von Fakten und Präsentationen der
Kognitionswissenschaftler, Neurobiologen, Tiefenpsychologen,
Anthropologen oder Schamanismusforschern schier erschlagen. Wie schon
beim Kongress vor zwei Jahren an gleicher Stelle, zum hundertsten
Geburtstag des LSD-Entdeckers Albert Hofmann, zeigte sich auch dieses
Mal, dass veränderte Bewusstseinszustände keineswegs nur ein
Thema für alte Hippies darstellen - mindestens die Hälfte der
1.500 BesucherInnen war im Summer of Love 1967 noch längst nicht
auf der Welt.
Hunderte junge Frauen hörten mit großem Interesse den
Vortrag von "Mountain Girl" Carolyn Garcia, die über die
legendären Acid-Tests und die Busreisen der Merry Pranksters
berichtete, bei denen vor dem Verbot von LSD hunderttausende
AmerikanerInnen angeturnt wurden. Dass die Queen aller Deadheads, die
Ehefrau des verstorbenen Grateful-Dead-Gitarristen Jerry Garcia, nicht
nur großartige Geschichten erlebt hat, sondern auch im
Großmutteralter noch so munter und offen wie ein Teenager wirkt,
animierte ihre jungen Zuhörerinnen zu erfrischenden Fragen und
Kommentaren.
Ein neuer Drogenkrieg
Neben Pionieren der transpersonalen Psychologie wie Stanislav Grof
präsentierten unter dem Stichwort "Rising researchers" junge
Doktoranden und Forscher aus aller Welt ihre Arbeiten, die von der
globalen Verbreitung psychoaktiver Pflanzen und Pilze über
molekularbiologische Zusammenhänge des Bewusstseins bis zur
Dechiffrierung visionärer, halluzinatorischer Bildinhalte reichte.
Die Nachricht, dass sich in den USA das jahrzehntelang auch für
die wissenschaftliche Forschung geltende Totalverbot von LSD und
anderen Psychedelika langsam lockert, kann indessen nicht wirklich
optimistisch in Hinblick auf eine Beendigung des Drogenkriegs stimmen.
Es ist ein anderer Krieg, der für diese scheinbare Liberalisierung
sorgt - die zu tausenden aus dem Irak und Afghanistan als
körperliche oder seelische Invaliden heimkehrenden US-Soldaten.
Für die Behandlung von PSD (Post Traumatic Disorders) scheinen
Psychotherapien, die von MDMA (Ecstasy) oder LSD gestützt werden,
die wirksamsten und preiswertesten Möglichkeiten zu sein.
Cary Grant nahm LSD
So deutet sich ein merkwürdiges Paradox an: LSD, für dessen
Herstellung oder Besitz derzeit hunderte Gefangene mit jahrzehntelangen
Haftstrafen einsitzen und das nach seiner Entdeckung 1943 von
Militär und Geheimdiensten als Mittel biochemischer
Kriegführung oder Gehirnwäsche getestet wurde, kommt wieder
als Medikament zu Ehren, um die seelischen Wunden von Söldnern und
Veteranen zu heilen. "Ich mag eigentlich keine Drogen. Aber LSD hat mir
sehr geholfen. Ich finde, alle Politiker sollten es nehmen." Diese
Forderung, die der Hollywoodstar Cary Grant Ende der 1950er-Jahre -
nach über 80 LSD-Sitzungen mit dem Psychotherapeuten Oscar Janiger
- stellte, scheint durchaus aktuell zu sein.
Nach den präsentierten Forschungsergebnissen zu psychedelischen
Substanzen - ob als Medikament für die Psychotherapie, für
experimentelle Spiritualität oder als wissenschaftliches Werkzeug
zur Erforschung des Bewusstseins und der Wahrnehmung - kann die
ausbleibende Neueinstufung nicht an Datenmangel liegen. Sie liegt an
Politikern, die darüber urteilen wie Blinde über die Farbe.
Aber, mahnte der Ethnopharmakologe Dennis McKenna, auch wenn das anders
wäre und LSD helfen könnte, den notwendigen
Bewusstseinswandel einzuleiten: "Wir sollten nie vergessen, dass wir
immer noch Affen sind, die sich nur einbilden, dass sie den Laden hier
schmeißen." |
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