19.02.2008 - Road block...

Irgendwie kann ein politischer Kommentar eigentlich per se keine GOOD NEWS sein. Versuchen wir es trotzdem. Eigentlich wollten wir mit der Rikscha nach Palolem fahren. "Today no Rikscha, strike!" Aha. "But Taxi can go." Naja, wenn das so ist, zwar teurer aber, also Taxi. Taxi kommt. Taxifahrer: "can not go into Palolem, road block." Klingt irgendwie revolutionär,

"Straßen Blockade". So wie früher (alt 68ziger spricht). Der Zeitung entnehmen wir mehr. Tatsächlich ein Basis Demokratischer Versuch Kollektiven Ungehorsams. Bürger, wahrscheinlich Partei Organisiert (Opposition!), haben tatsächlich den National Highway 17 zwischen Balli und Polem gesperrt. Kein Durchgangsverkehr durch Choudi, die Distrikthauptstadt der Region Canacona mehr. Die Haupt Arterie von Nord nach Süd lahm gelegt. Mumbai von Mangalore getrennt. 35 km Anarchie.

Warum das Alles? Auch hier gibt die Zeitung Auskunft: - Seit Ende des Monsunregen (Oktober!) soll, so hat die Regierung angekündigt, die Straßen Oberfläche erneuert werden, da sich durch heftige Regenfälle und "Landslides" der ohnehin seit Jahren katastrophale Zustand des zweispurigen "highways" weiter verschlechtert hat. Wir können das bestätigen, da wir bei unserer Ankunft, ende November, über diese Straße gekommen sind. Seit dem wählen wir den Umweg über die noch schmalere, aber in besserem Zustand befindliche Küstenstrasse.

Nun haben also besagte Bürger der Regierung ein Ultimatum gestellt, dessen Frist abgelaufen ist. Man droht mit der Fortsetzung, bis die Baumaschinen anrücken. Wir werden sehen, ob wir morgen nach Palolem fahren können, sonst gibt es immer noch die sportliche Variante: 10 km zu Fuß (ein Weg).

Dies ist aber nicht das einzige kleine Feuer im Korrupten Regierungssystem. Weitere sind: die ständig wachsenden Eisenerz Minen, die wild wuchernde Immobilien Spekulation, die Sonder Wirtschaft Zonen (SEZ), die Küstenschutz Zonen, die Strom und Wasser Versorgung, die Müll Entsorgung, die Überfischung, die Wanderarbeiter, die zunehmende Hinduisierung, und so weiter.

Seit dem letzten Satz sind 3 Stunden vergangen, Stromausfall. Habe meinen Strand Spaziergang gemacht. Am Himmel Hubschrauber der Navy und der Coastguard. Sie beobachten wohl die Aktionen auf der Straße, die in ca. 4 km Luftlinie vom Strand verläuft. Gerüchte besagen, dass die Straße durch große Steine unpassierbar gemacht worden ist. Vielleicht verfügt die Gemeinde ja nicht über entsprechendes Räumgerät.

Eine weitere Nachricht, die nicht inhaltlichen, sondern mehr räumlich, (sie steht unterhalb der anderen Meldung) Bezug hat, möchte ich nicht unerwähnt lassen:

Ein Russischer Tourist ist von Einheimischen gnadenlos verprügelt worden, weil er sich an einem Kreuz vergangen hat. Tut man ja auch nicht, schon gar nicht auf katholischem Territorium, wie hier in Goa.

Der Politiker auf dem Bild gehört zum goanischen Politik Establishment. Sie sind in etwa alle gleich, die aus dieser Kaste stammen, egal wo auf der Welt. Es wird viel versprochen, wenig gehalten und das meiste ganz anders gemacht. Mein Hauptanliegen, nach Palolem zu fahren, war übrigens, die besseren Internet Verbindungen dort zu nutzen, um GOOD NEWS 9 ins Netz zu bringen und meine Emails abzufragen.. Na so hatte ich (mit Unterbrechung) Gelegenheit, diesen Artikel zu verfassen und hoffe auf morgen.