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29.03.2008 - Ist unsere Welt noch zu retten? |
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Cording,
ehemals idealistischer Journalist für eines der großen Magazine, ist
müde von den vielen Recherchereisen an die zerstörten Orte der Welt, zu
denen mittlerweile im Jahr 2022 auch seine Heimatstadt Hamburg gehört.
Die Bäume sind abgeholzt, die Pflanzen gentechnisch verändert, die
Innenstadt ist für die Arbeitslosen gesperrt....
Als Cording deshalb den
Auftrag erhält, in Tahiti über das dortige Projekt eines ökologisch und
ethisch vertretbaren alternativen Lebenskonzepts zu berichten, sieht er
darin zunächst nichts als eine wohlverdiente Auszeit. Doch schon bald
lässt er sich vom Idealismus des jungen Präsidenten Omai anstecken. Nur
dass das friedliebende Land der globalen Wirtschaft ein Dorn im Auge
ist und Cording schon bald in eine Affäre ungeheuren Ausmaßes
hineingezogen wird..
Das schreibt das Hamburger Abendblatt
und hier berichtete GOOD NEWS in No7:
Das Tahiti Projekt...
Über den Autor
Dirk C. Fleck wurde 1943 in Hamburg geboren. Nach dem Studium an
der Journalistenschule München volontierte er beim Spandauer
Volksblatt in Berlin und war Lokalchef der Hamburger Morgenpost. Er war
Redakteur bei Tempo und Merian, seit 1995 ist er als freier Autor
für die Magazine Spiegel, Stern und Geo tätig und schreibt
für die Welt und die Berliner Morgenpost. Er ist Autor des
Öko-Thrillers Palmers Krieg (1992) sowie des Zukunftsromans GO!
Die Ökodiktatur (1993), für den er den deutschen
Science-Fiction-Preis erhielt. Dirk C. Fleck lebt in Hamburg.
Hier ein Artikel aus spektrumdirekt,
der Wissenschaftszeitung aus dem Internet.
Gewitter im Paradies
Inmitten
einer von Leid und Korruption regierten Welt fristet der deutsche
Journalist Maximilian Cording sein Dasein als Reporter des täglichen
Elends. Seine Arbeit an der Seite verzweifelter Ökoterroristen im
erbitterten Kampf um die letzten Waldbestände der USA, das Walsterben
vor der mexikanischen Küste oder die schockierenden Zustände in den
Arbeitslosenghettos seiner Heimatstadt Hamburg haben ihm den Glauben an
sich und die Menschheit genommen.
Doch sein Leben nimmt eine
ungeahnte Wende, als ihn sein Chefredakteur Michael Kühling vom Magazin
"EMERGENCY" mit dem jungen Internet-Profi Steve auf die idyllische
Südseeinsel Tahiti schickt. Er soll dort den Verbleib von ausländischen
Fördergeldern aus dem "Tahiti-Projekt" dokumentieren. Unter der Obhut
des jungen und charismatischen Präsidenten und Umweltaktivisten Omai
und dessen schöner Schwester Maeva taucht er in ein längst verloren
geglaubtes Paradies ein und lernt eine faszinierende Politik im
Einklang mit der Natur kennen. Während sich allerdings Cording und sein
Begleiter immer weiter vom Mythos Tahiti verzaubern lassen, ist die
Existenz der Insel in großer Gefahr.
Als ein verschwundener
Professor auftaucht und den Reporter in eine ungeheure Verschwörung
einweiht, setzen Cording und seine Freunde alles daran, das Paradies
gegen geldgierige Machthaber und Wirtschaftsmogule zu verteidigen. Mit
kreativen und unkonventionellen Methoden nehmen sie den Kampf mit einem
übermächtigen Gegner auf.
Dirk C. Fleck malt mit seinem
Öko-Thriller eine düstere Zukunftsvision, die der Mensch durch
kurzsichtiges Verhalten und Habgier geschaffen hat. Dem gegenüber
stellt er Tahiti, wo das Konzept des Gleichgewichts - des Equilibrismus
- als zukunftsträchtige Umweltpolitik verwirklicht wurde. Am Beispiel
des Südseeparadieses wird die Aktualität dieser im Jahre 2005 in einem
Buch veröffentliche Politikform anschaulich und unterhaltsam
vorgestellt und in einem Glossar übersichtlich zusammengefasst.
Leider
kommt aber trotz des brisanten Themas nur bedingt Spannung auf, da
häufige Wechsel zwischen den unterschiedlichen Handlungssträngen den
Lesefluss stören und die Rahmengeschichte bisweilen platt und
durchschaubar wirkt.
In gelungener Weise hingegen entführt
der Autor mit farbkräftigen Bildern, lebendigen Ausführungen und
zahlreichen Zitaten von bekannten Tahiti-Fans wie Gauguin oder dem
französischen Seefahrer Bougainville den Leser in das Südseeparadies
und lässt den Mythos Tahiti aufleben. Durch Maevas Vorträge lernt man
nicht nur die Geschichte und Traditionen der Inseln und ihrer Bewohner
kennen, sondern auch die innovativen Ideen für das Leben im Einklang
mit der Natur. Allerdings geraten die Ausführungen der Insel-Führerin
über die Öko-Errungenschaften manchmal sehr lehrmeisterhaft und
langatmig. Als Leser stolpert man deshalb nicht selten über den
moralischen Zeigefinger.
Wer auf unterhaltsame Art und Weise
moderne Umweltkonzepte und neue Denkansätze erfahren will und im kalten
Winter einen Hauch von Südsee spüren möchte, sollte das Buch lesen.
Fans spannungsgeladener Thriller könnten dagegen enttäuscht werden.
Vera Siegler
Die Rezensentin ist Diplom-Biologin in Marburg. |
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