Die
Plastik lehnt sich an das Schema griechischer Kuroi an. Diese Jünglingsstatuen
der Antike wurden alle nackt und aufrecht stehend, mit vorgesetztem
Fuß und locker herabhängenden Armen dargestellt.
Als Votivdenkmäler waren sie in Heiligtümern oder Grabplätzen
aufgestellt. Scharff kopiert jedoch keinesfalls die antiken Vorlagen.
Allein das griechische Ideal des schönen, kräftigen, energie-vollen
Menschen leitet den Bildhauer. Neben dem Bronzeguß existiert auch
ein Steinguß der Figur (Mannheim, Kunsthalle). Dieses spätgotische
Verfahren führt insbesondere Wilhelm Lehmbruck wieder in die Kunst
ein. Es ist möglich, daß Scharff auch durch Lehmbruck, der
von 1910 bis 1914 in Paris lebte, zur Bildhauerei angeregt wurde. Jedenfalls
besaß Edwin Scharff einen TorsoLehmbrucks.